Für den Sonnenplatz empfiehlt es sich auf eine Metallhalogeniddampflampe zurückzugreifen. Eine bewährte Lampe ist die Bright Sun von Lucky Reptile, alternativ lässt sich die Solar Raptor verwenden. Ich selbst verwende die 50 Watt starke. Bei großer Sommerhitze und entsprechend gesteigerter Raumtemperatur wird sie durch eine 25 Watt starke ausgetauscht, da die Temperatur innerhalb des Terrariums sonst zu hoch wird.
Der Vorteil einer Metallhalogeniddampflampe ist zum einen ihre nahe Beleuchtungsstärke zum natürlichen Sonnenlicht, sowie ihre UVB-Strahlung für die Vitamin D-Synthese und ihre UVA-Strahlung. Die Wärme, die durch die Lampe erzeugt wird reicht, um im Terrarium die benötigten Temperaturen sowohl am Sonnenplatz, als auch im restlichen Teil zu erzeugen.
Bei der Verwendung einer Metallhalogeniddampflampe ist die Verwendung einer Keramikfassung zwingend erforderlich, da bei der Benutzung der Lampe hohe Temperaturen entstehen. Ferner benötigt man ein entsprechendes Vorschaltgerät, das an die Fassung montiert wird. Wer hier unerfahren ist, lässt sich von einer entsprechend erfahrenen Person helfen.
Achtung: es wird dringend empfohlen, den vom Händler empfohlenden Mindestabstand zwischen Tier und Lampe einzuhalten, da es sonst zu starke Verbrennungen kommen kann. Außerdem müssen sämtlich verwendete Leuchtmittel immer außerhalb des Terrariumbeckens montiert werden. Niemals darf eine Lampe im Inneren des Terrariums hängen!
Grundbeleuchtung
Trotz des Einsatzes einer Metallhalogeniddampflampe benötigt das Terrarium eine weitere Beleuchtung ohne größere Wärmeabgabe, da es andernfalls zu dunkel ist. Selbst wenn im ersten Moment die verwendete Metallhalogeniddampflampe doch recht hell erscheint, so ist diese allein nicht ausreichend. Ein Blick aus dem Fenster und ein folgender rascher Blick auf das Terrarium zeigen meist deutlich den Unterschied zwischen reellem und künstlichen Tageslicht.
Sehr beliebt hierfür sind T5 Leuchtstoffröhren, die sich mit wenig Aufwand außerhalb des Terrariums auf den Gazedeckel montieren lassen.
Einen guten übersichtlichen Artikel zum Thema Weiße Beleuchtung für Reptilien findet sich auf der Internetseite Licht-Im-Terrarium. Hier wird nicht nur das Farbsehen von Reptilien gut erklärt, sondern auch verschiedene Lampen miteinander und im Verhältnis zum natürlichen Sonnenlicht verglichen.
LED-Beleutung
Der Einsatz von LEDs eignet sich in den meisten Fällen nicht. Dies liegt vorallem daran, dass der überwiegende Teil der LED Leuchtmittel für Reptilien ungeeignet sind. Anders als Menschen, sehen Reptilien das Spektrum zwischen 350 und 400 nm – und zwar als zusätzliches Licht.
Berechnungen zufolge haben LEDs für Reptilien die gleiche Farbe wie Licht mit 485 nm – was für den Menschen türkisfarbenes Licht bedeutet.
Beim Spektrum aller normalen weißen LEDs liegt das kurzwellige Ende bei etwa 420 nm.
Einen übersichtlichen Bericht zum Thema LED in der Reptilienhaltung findet sich auf Licht-Im-Terrarium.
Einzig der Einsatz von hochwertiger (und hochpreisiger) High-Quality-LEDs, eignet sich für den Einsatz im Terrarium. Darunter zählen beispielsweise Solar Raptor SunStrip II 35 Reptile oder Ledx Bird Light. Im Gegensatz zu gängigen LED-Leuchtmittel, decken diese den sonst fehlenden Bereich zwischen 350 und 400nm ab. Allerdings ist nicht zweifelsfall geklärt, ob die räumliche Verteilung der UV-Strahlung homogen genug ist, oder die eingesetzten LED-Leuchtmittel nicht doch farbige Schatten erzeugen können.
Nachtrag: Die momentan oft eingesetzte Arcadia Jungle Dawn LED Bar eignet sich nicht als Leuchtmittel für das Phelsumen-Terrarium, da der Bereich zwischen 350 und 400nm nicht abgedeckt wird.
Siehe auch: Warum die Acardia Jungle Dawn LED NICHT geeignet ist
Diese Leuchtmittel eignen sich nicht
Nicht alles was auf dem Markt erhältlich ist, eignet sich auch für die gewissenhafte Haltung von Reptilien. Leuchtmittel die sich nicht für Terrarien eignen, sind Halogenstrahler sowie Mischlichtlampen (UV-Kompaktlampen).
Während Halogenstrahler Licht und Wärme erzeugen, geben sie nur geringe UV-Strahlung ab. Dennoch neigen manche Anbieter dazu, den UV-Anteil dieser Leuchten zu betonen. Dies erweckt den Eindruck, man könne auf zusätzliche UV-Strahlung verzichten, da diese Lampen genügen – ein Irrtum.
Mischleuchten sind eine Kombination von HQL-Leuchte, Glühlampe und Vorschaltgerät. In der Vergangenheit traten unter der Verwendung dieser Mischleuchten unnatürlich hohe UV-Strahlungsspitzen auf. Diese führte zu (zum Teil schwere) Augen- und Hautverbrennungen, die im schlimmsten Fall zum Tod des Tieres führten. Zwar bemühten sich die Hersteller um Nachbesserungen, wirklich umgesetzt haben dies nicht alle Anbieter. Ferner ist oftmals unklar, wie sich veralterte Modelle und überholte Modelle voneinander unterscheiden lassen, bzw. welcher Hersteller tatsächlich Nachbesserungen hat vornehmen lassen. Aus diesem Grund wird von der Verwendung von Mischleuchten (auch Kompaktleuchten genannt) abgeraten.
Temperatur
Auf den nordwestlichen Inseln Madagaskars herrscht ein ganzjährig sehr warmes Klima. Während in der Regenzeit desnachts die Temperaturen auf knapp unter 25°C fallen, in der Trockenzeit desnachts bis zu 19°C, können die Tagestemperaturen über 30°C erreichen. Es herrscht nie völlige Trockenheit auf den Inseln, da es selbst während der Trockenzeit vereinzelt regnet. Die entsprechende Klimatabelle findet sich hier: madcham.de
Temperatur im Terrarium
Innerhalb des Terrariums sollten die natürlichen Klimaverhältnisse bestmöglichst wiedergegeben werden. In einem gesunden Terrarium-Klima bedeutet dies ein Temperaturgefälle, das den Tieren ermöglicht selbstständig zwischen den verschiedenen Temperaturzonen zu wechseln. Das heißt, im oberen Bereich befinden sich höhere Temperaturen als im unteren Teil des Beckens. Durch eine Temperaturregulierung durch die Beleuchtung ist dies recht einfach zu erreichen. Dennoch sollte man sich nicht auf reine theoretische Werte verlassen, sondern in jedem Fall die entsprechenden Temperaturen nachmessen – insbesondere vor dem Einzug der Pfleglinge. Tiere sollten immer erst nach Einfahren des Terrariums und nach dem Erreichen aller benötigten Werte einziehen.
Für P. laticauda empfehlen sich Temperaturen zwischen 25 – 30°C im oberen Bereich des Terrariums, während im unteren Teil die Temperatur auf 22°C fallen darf. Der Sonnenplatz hingegen darf eine lokale Temperatur von 35°C aufweisen.
Niemals sollte die Grundtemperatur auf unter 18°C fallen! Insbesondere Nachts muss darauf geachtet werden, dass diese Temperaturgrenze nicht unterschritten wird.
Siehe auch:
Für welche Terrariumgröße nutzt du die Bright Sun 50W? Reicht eine, bei 60cm breite?
Hallo,
Es gibt leider kein Patentrezept als Antwort auf diese Frage. Welche Wattzahl genau benötigt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Umgebungstemperatur, der Bauart des Terrariums (Glas, Forex, OSB, wie groß sind die Belüftungsflächen usw) und der Terrariumeinrichtung (gibt es genug Material das sich ebenfalls aufwärmt und Wärme speichert? Ist es eher überschaubar eingerichtet?).
Grundsätzlich empfiehlt es sich vor Besatz eine Testung vorzunehmen. Es gibt Vorschaltgeräte die sich umstellen lassen, sodass man nicht für jede Wattzahl ein eigenes Vorschaltgerät benötigt. Eine verlässliche Antwort darauf, ob die Temperaturen im Terrarium geeignet sind, ergibt sich durch eine etwas längere Messung. So können die Temperaturen über den Tag und der Nacht beobachtet werden, auch die Beregnung nimmt Einfluss auf das Klima.
Viele liebe Grüße,
Eva
Das was ich bis jetzt gelesen habe hat mir sehr geholfen. Ich bekomme in den nächsten Tagen ein Pärchen von Phelsuma laticauda. Und für mich ist es absolutes Neuland. Ich hatte vorher Dendrobaten und kenne mich nicht aus mit der Haltung von Phelsuma. Lieben Gruß aus Berlin.
Hallo,
bitte entschuldige meine späte Antwort, ich habe deinen Kommentar erst jetzt gelesen.
Ich hoffe, dass sich dein Pärchen mittlerweile gut eingelebt hat. Zur weiteren Unterstützung empfehle ich das Buch „Der Goldstaub-Taggecko“ von Peter Krause. Es ist ein wirklich guter Ratgeber.
Ganz liebe Grüße,
Eva