Standort des Terrariums

Darf das Terrarium in einem Zimmer stehen, wo auch mal Besuch sitzt? Stört es, wenn abends noch der Fernseher läuft und was ist mit neugiergen Kindern, Katzen und anderen Mitbewohnern die gerne mal ihre Nase am Terrariumglas platt drücken?

Fragen wie diese schwirren wohl so einigen im Kopf herum, wenn es um die Erstanschaffung eines Terrariums samt Tier geht. Besonders P. laticauda gelten als scheue Tiere, die man ungern mit unbedachten Alltags-Kleinigkeiten stressen möchte. Sich deswegen verrückt machen sollte man dennoch nicht, allerdings sollten gewisse Grundregeln beachtet werden:

Grundregeln zur Standortwahl

Das Terrarium sollte auf einem erhöhten Platz stehen. Geeignet sind dafür Kommoden, Regale und andere stabile Möbel. Da P. laticauda dazu neigt, sich sofort zu verstecken, wenn man zu nah an das Terrarium heran geht, empfiehlt es sich, das Terrarium auf ein Möbelstück zu stellen, an das man selten ganz nah heran kommt oder selten nahe daran vorbei geht. Auch ein Platz unmittelbar an einem Esstisch oder einer Essecke eignet sich aus diesem Grund nicht.

Dennoch sollte man den Platz so wählen, dass der Pflegling beobachtet werden kann. Insbesondere wenn eine Paarhaltung beabsichtigt wird, empfiehlt es sich, die Tiere täglich zu beobachten, um etwaige Spannungen zu erkennen. Das Terrarium muss also nicht in einem einsamen Keller oder nie verwendeten Büroraum verbannt werden.

Links das Terrarium, rechts das Fenster. Ohne direkte Sonneneinstrahlung darf das Terrarium auch nahe eines Fensters stehen

Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass das Terrarium nicht im direkten Sonnenlicht steht. Ein Platz unmitteblbar vor dem Fenster ist keine gute Idee, da sich gerade im Sommer durch einfallendes Sonnenlicht die Temperaturen innerhalb des Terrariums drastisch erhöhen können. Dennoch darf das Terrarium in der Nähe eines Fensters stehen um indirektes Licht zu erhalten. Zum Beispiel indem es neben eines Fensters oder mit Abstand vor einem nördlich ausgerichteten Fensters steht. Indirektes Sonnenlicht ist jedoch grundsätzlich nicht notwendig, da die eingesetzten Leuchtmittel sämtliches Tageslicht simulieren und ersetzen.

Geräusche, Musik und Gespräche

P. laticauda mag scheu sein, deswegen müssen diese interessanten und schöne Tiere aber nicht in einer Abstellkammer versteckt werden. Geräusche, Musik und Gespräche stellen kein Problem dar, so lange sich die Geräuschkulisse im Normbereich hält. Wer also gerne übermäßig lautstarke Musik hört oder seine Lieblingsserie in einer Lautstärke schaut, dass die Nachbarn mithören können, sollte sein Terrarium besser woanders unterbringen.

Mein Terrarium steht im Wohnzimmer, auf einer IKEA Kommode und neben einem Fenster. Die Tiere können den Fernseher sehen und manchmal beobachten sie, was gerade interessantes dort zu sehen gibt. An unsere Gespräche haben sie sich längst gewöhnt und auch etwaige Kleinkind-Zorn-Momente stören sie beim ausgiebigen Sonnenbad nicht. Dennoch genießen sie auch sichtlich die Abendstunden, in denen kein Kleinkind mit aktiv ist und der Fernseher für gewöhnlich ausgeschaltet ist.
Vorallem eine artgerechte Terrariumeinrichtung ist hier besonders wichtig, sodass sich die Tiere jederzeit zurückziehen können, wenn es ihnen doch einmal zuviel ist.

Präsent, neben einem Fenster und auf einer Kommode ist das Terrarium nicht nur ein toller Hingucker, sondern erfüllt auch alle Grundsätze zur Standortwahl

Und wenn abends noch der TV läuft?

Wie alle tagaktive Tiere, schläft P. laticauda nachts. Dabei gehen sie nicht nur dann in ihre Verstecke um zu Schlafen, wenn es bereits dunkel im Terrarium ist – wie alle Lebewesen haben auch P. laticauda eine „innere Uhr“, die ihnen verrät, wann es Zeit zum Ruhen ist. Dennoch sollte die Beleuchtung einem reellen Tag-und-Nacht-Rhythmus entsprechen. Nun stellt man sich jedoch schnell die Frage: was ist mit der restlichen Raumbeleuchtung? Stört es die Tiere, wenn am Abend noch der TV läuft und das Raumlicht angeschaltet ist?

Die Antwort ist, wie so oft: jaein. Tatsächlich brauchen die Tiere eine Möglichkeit um wirklich zu Ruhen, ohne große Aufregung und Stress drum herum. Ein gedimmtes oder indirektes Licht ist in Ordnung, sofern auch dieses irgendwann einmal ausgeschaltet wird, sodass es wirklich auch mal dunkel im Zimmer sein kann. Auch ein wenig TV stört die Tiere nicht, sofern dies nicht die ganze Nacht hindurch läuft. Wer dennoch einen entsprechenden abendlichen Lebenstil hat, sollte für das Terrarium entweder einen anderen Raum wählen, oder die Tiere ein wenig abschirmen. Ganz einfach geht dies mit einem Sichtschutz aus Kork, Pappe oder anderem Material, das man temporär abends vor die Glasscheibe stellt. Hier sollte aber unbedingt darauf geachtet werden, dass die Lüftungsflächen nicht behindert werden! Evtl lässt sich auch ein Vorhang zum Abgrenzen einsetzen. Erlaubt ist alles, was die Belüftung des Terrariums nicht behindert. Auch sollte darauf geachtet werden, dass die Leuchtmittel und ihre Fassungen, sowie Vorschaltgeräte, noch eine geraume Zeit lang sehr heiß sind und daher in keinen Kontakt mit entzündbaren Material stehen sollten.

Fazit

Für den richtigen Standort des Terrariums sollten folgende Grundregeln beachtet werden:

  • erhöhter Platz (z.b. auf Kommode, Regal oder andere stabile Möbel)
  • direktes Sonnenlicht meiden (indirektes, vorallem eines Nordfensters ist erlaubt)
  • Standort so wählen, dass Haushaltsmitglieder und Gäste selten ganz nah heran kommen / daran vorbei gehen

Außerdem:

  • Geräuschkulisse im Normbereich ist erlaubt
  • auch laufender TV o.ä. ist kein Problem
  • abendliches gedimmtes oder indirektes Raumlicht darf vorhanden sein
  • übermäßiger Stress, Lärm oder Nächte ohne Ruhemöglichkeiten sollten vermieden werden

Siehe auch:

>> Einrichtung und Pflanzen
>> Leuchtmittel und Temperatur
>> Das Terrarium

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